Der Parkschaden: Unfälle mit Sachschaden häufen sich
Wer einen Schaden hat, hat oft einen Parkschaden. Überraschenderweise stellen Parkschäden die häufigsten PKW-Sachschäden dar, mit einem Anteil von 39% an Vollkaskoschäden und 44% an Haftpflichtschäden. In Deutschland beläuft sich die durchschnittliche Schadenshöhe auf 1700€ (Haftpflicht) und 2100€ (Vollkasko), basierend nicht nur auf langjähriger Erfahrung als KFZ-Gutachter, sondern auch auf neuesten Studien.
Besondere Vorsicht ist beim Rückwärtsfahren geboten, da Rückwärtsschäden einen Spitzenplatz in den Statistiken der Sachschäden beim Parken und Rangieren einnehmen. Bei Unfallsituationen mit zwei rückwärts rangierenden Fahrzeugen gestaltet sich zudem die Klärung der Schuldfrage als besonders herausfordernd.
Trotz moderner Parkassistenzsysteme, die viele Fahrzeuge heute bieten, zeigen Statistiken einen Anstieg der Rangier- und Parkschäden in den letzten zehn Jahren. Diese Entwicklung überrascht angesichts der Erwartung, dass Parkassistenten Unfälle reduzieren sollten. Jedoch sind die Assistenzsysteme noch nicht ausgereift genug, um Hindernisse oder andere Verkehrsteilnehmer an den Seiten des Fahrzeugs zuverlässig zu registrieren. Zusätzlich reagieren Fahrer mit Parkassistenzsystemen oft zu spät oder verlassen sich zu stark auf die Technik, was zu verminderter Aufmerksamkeit führt.
Neben den eingeschränkt hilfreichen Parkassistenzsystemen tragen das ausladende Autodesign und die zunehmende Verstädterung zur Zunahme von Parkschäden in der letzten Dekade bei. Die Parkflächen und -taschen sind in ihren Abmessungen gleich geblieben, während Fahrzeuge immer breiter und länger wurden. Insbesondere Fahrer von SUVs und Vans sind beim Rangieren und Parken häufiger für Sachschäden verantwortlich. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftiges Autodesign schlanker wird oder mehr Wert auf den Rundumblick für die Fahrer legt. Alternativ könnten verbesserte Parkassistenzsysteme dazu beitragen, dass die Anzahl der Sachschäden durch Parkmanöver in den kommenden Jahren wieder abnimmt.